Innovative Zukunftsbranche- negative CO2 Emissionen durch Direct Air Capture-Technologie

Veröffentlicht am 14.März 2019

Innovationen von Null auf Eins

Bei Bolesch Analysen sind wir immer auf der Suche nach Unternehmensbeteiligungen aus neuen bahnbrechenden Branchen, die in Zukunft unser Leben nachhaltig verändern werden. Hierbei versuchen wir Technologien und Innovationen zu finden, die wirklich Neues hervorbringen, etwas, das vorher noch nicht existiert hat (von 0 auf 1).

Megatrend Klimawandel und Direct-Air-Capture-Technologie

Zu den analysierten Branchen gehört natürlich auch der Megatrend Klimawandel. Um die weltweiten Klimaziele zu erreichen, ist es bei weitem nicht genug, den zukünftigen weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Selbst wenn die Neu-Emissionen des Treibhausgases nach und nach stark gedrosselt werden, wird in den nächsten Jahrzehnten mehr CO2 in die Atmosphäre gelangen, als zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels zulässig ist. Es werden negative Emissionen benötigt, das zu viel emittierte Kohlendioxid muss der Atmosphäre wieder entzogen werden. Hier kommt die Direct-Air-Capture-Technologie ins Spiel. Das riesige Potenzial der Technologie liegt darin, nicht nur CO2-Emissionen zu vermeiden, sondern diese wieder rückgängig zu machen und somit einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.

Während Kohlendioxid- Filter auf Fabrikanlagen die Neuemissionen nur drosseln können, wird bei der Direct Air Capture- Technologie das CO2 der Umgebungsluft durch einen chemischen Prozess entzogen. Das der Luft entzogenen Kohlendioxid kann zur Herstellung von Treibstoff oder als Dünger genutzt werden, unterirdisch gespeichert oder in der Getränkeindustrie weiterverarbeitet werden.

Bill Gates nannte die Technologie im Februar 2019 in einem Artikel des „MIT Technology Review“ als eine der 10 wichtigsten Innovationen, die nachhaltig die Welt verändern werden. Er bezeichnete die Methode als technisch sehr aufwändig und teuer, aber Aufgrund der sehr langsam zurückgehenden CO2 Neuemissionen als alternativlos. Gates ist einer der Investoren von Carbon Engineering, eines der führenden Unternehmen der Branche.

Führende Unternehmen der Direct-Air-Capture-Technologie

Weltweit führend in der Direct Air Capture- Technologie sind drei Firmen, die bereits einen Durchbruch geschafft haben:

Global Thermostat LLC (USA),

Carbon Engineering (Kanada),

Climeworks (Schweiz).

Alle drei Unternehmen haben Pilotanlagen mit der Direct Air Capture- Technologie in Betrieb. Die Unternehmen nutzen als Kernstück spezielle Filterschwämme, die Kohlendioxid aus der Umgebungsluft filtern und an ihrer Oberfläche binden. Ist der Filter gesättigt, wird das Gas bei Temperaturen um 100 Grad Celsius gelöst und ausgewaschen. Danach steht der Filter wieder zur Verfügung. Bei allen drei Firmen handelt es sich um Start-ups, eine Kotierung an einer Börse gibt es bisher nicht.

Global Thermostat LLC

Das Start-up ist ein im Jahr 2010 gegründetes und privat von den Eigentümern finanziertes Unternehmen mit Sitz in New York. Gründer und Eigentümer sind die Wissenschaftsprofessoren Dr. Graciela Chichilnisky und Dr. Peter Eisenberger sowie der Investor Edgar Bronfman Jr. Dr. Graciela Chichilnisky ist eine argentinisch-US-amerikanische Mathematikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin, sie war entscheidend an der Formulierung des Emissionshandels zwischen Staaten im Kyoto-Protokoll beteiligt sowie Hauptautorin der Sachstandsberichte des 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Intergovernmental Panel on Climate Change. Die Anlagen von Global Thermostat sind modular aufgebaut. Das System kann flexibel genutzt werden von einem bis zu 40 Modulen. Eine Anlage wächst mit dem hinzufügen von weiteren Modulen. Das Unternehmen bietet keinen nachgelagerten Prozess zur Verwendung des gewonnen Kohlendioxid, die Käufer der Anlagen sind frei in der Verwendung. Die Anlagen können beliebig und einfach in bestehende Fabriken eingebaut werden. Informationen über eine Beteiligung eines börsennotierten Unternehmens gibt es nicht.

Carbon Engineering

Das Start-up ist ein im Jahr 2009 gegründetes Unternehmen mit Sitz in Squamish, Kanada. Gründer war der Harvard Professor David Keith. Carbon Engineering wird von verschiedenen staatlichen und privaten Investoren finanziert, darunter Bill Gates und N. Murray Edwards. Im März 2019 gab BHP Group eine Beteiligung an Carbon Engineering bekannt. Es geht dabei um eine relativ kleine Beteiligung in Höhe von 6 Millionen USD, aber es ist bemerkenswert, dass das BHP- Management die Möglichkeiten der Technologie erkannt hat und diese mit vorantreibt. Seit 2015 wird in der Pilotanlage in Squamish CO2 aus der Umgebungsluft gefiltert, seit 2017 stellt Carbon Engineering aus dem gewonnenen Kohlendioxid flüssige Kraftstoffe her. Diese sind direkt mit heutigen Infrastrukturen und Motoren kompatibel. Im Unterschied zu fossilen Kraftstoffen sind diese CO2-neutral. Benötigt zur Herstellung werden neben dem Kohlendioxid lediglich Elektrizität, Wasser und Luft.

Climeworks

Führend unter den weltweiten Pionieren ist jedoch das Start-up aus Hinwil im Züricher Oberland. Das ETH Zürich Spin- off wurde von den Maschinenbaustudenten Christoph Gebald und Jan Wurzbacher im Jahr 2009 gegründet und beschäftigt heute das weltweit größte Expertenteam im Direct Air Capture Bereich. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, ein Prozent der globalen CO2- Emissionen bis 2025 aus der Atmosphäre zu filtern. Climeworks wird von verschiedenen staatlichen und privaten Investoren finanziert, darunter der Autohersteller Audi. Gemeinsam wollen die Partner ein CO2-Kollektor- Modul in eine Anlage zur Produktion von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen integrieren. Im Mai 2017 eröffnete das Unternehmen die weltweit erste, kommerzielle Anlage zur CO2-Filterung aus der Umgebungsluft in Hinwil/ Schweiz. Auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage werden mit 18 Direct Air Capture-Modulen 900 Tonnen CO2 pro Jahr abgesaugt und anschließend zur Verwendung als Dünger an einen Gewächshausbetreiber geliefert. Die Niedertemperatur-Wärme, die zum auswaschen des CO2 benötigt wird, liefert die Müllverbrennungsanlage. Im Oktober 2017 folgte ein Projekt, in dem ein Modul zur CO2-Filterung in Hellisheidi/ Island zum Einsatz kommt. Im Rahmen des Horizon 2020-Forschungsprojekts CarbFix2 wird das Treibhausgas dort aus der Luft gefiltert und anschließend unterirdisch im Basaltstein gespeichert. Eine dritte Anlage, ebenfalls im Rahmen des Horizon 2020-Forschungsprojekts wurde im Juli 2018 in Apulien/ Italien installiert.

Fazit

Die vorgestellten Unternehmen sind echte Hoffnungsträger, um irgendwann in Zukunft unsere Klimaschulden bezahlen zu können. Eine Direkt-Investition in die Unternehmen ist für Privatanleger im Moment noch schwierig. Das Team von Bolesch Analysen wird weiterhin die Branche beobachten und über gute Investitionsmöglichkeiten informieren.


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