Unternehmensanalyse Tesla

Unternehmensanalyse vom 25.02.2022

Der US-Autohersteller Tesla konnten in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum verzeichnen und hat den Sprung vom Startup zum Massenhersteller geschafft. Das hat die Aktien des Unternehmens in sehr hohe Höhen getrieben. Doch berechtigt das Wachstum die hohe Bewertung? Die folgende Unternehmensanalyse zeigt auf, wie Tesla fundamental aufgestellt ist, wohin sich der Konzern laut eigenen Aussagen in Zukunft entwickeln wird und ob aktuell ein guter Einstiegszeitpunkt für langfristig ausgerichtete Investoren ist.

Zusammenfassung in 30 Sekunden

Die Aktien von Tesla werden an der Börse Nasdaq mit der ISIN US88160R1014 gehandelt.

Allgemeine Unternehmensbewertung

Tesla ist ein US-amerikanischer Autohersteller, der Elektroautos, Batteriespeicher sowie Photovoltaikanlagen herstellt. Das Unternehmen wurde 2003 als Tesla Motors Incorporated von Marc Tarpenning und Martin Eberhard gegründet. Investoren waren PayPal-Mitgründer Elon Musk, die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page, und der eBay-Gründer Jeff Skoll. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Austin, Texas und hatte 99.290 Mitarbeiter per Ende des Jahres 2021.

Tesla ist Pionier für elektrisch angetriebene Autos und hat im Jahr 2008 mit dem Roadster das weltweit erste elektrische Serienfahrzeug mit einem Batteriesystem aus Lithium-Ionen-Zellen auf den Markt gebracht. Tesla ist ein zyklisches, konjunkturabhängiges und einem intensiven Wettbewerb ausgesetztes Unternehmen, hat jedoch als Elektro-Pionier einen robusten Vorsprung auf die Konkurrenz. Das Unternehmen hat ein gefächertes Kerngeschäft und die Erlöse aus den Produkten sind breit aufgestellt. Die Entwicklung der Autos, der Batteriespeicher und der Photovoltaikanlagen ist sehr kapitalintensiv. Die Produkte sind jedoch für die Konkurrenz schwer reproduzierbar und somit gibt es hohe Einstiegshürden für Wettbewerber. 

Geschäftssegmente

Das Unternehmen ist in die folgenden Geschäftssegmente aufgeteilt, die zusammenfassend beschrieben werden.

Geschäftssegment Automotive

Tesla bietet aktuell 4 Modellreihen seiner Elektroautos an. Dies sind Model 3, Model Y, Model S und Model X.

Model 3

Das Model 3 ist eine viertürige Mittelklasse-Limousine, die für den Massenmarkt bestimmt ist. Den Fünfsitzer gibt es wahlweise mit Hinterradantrieb oder Allradantrieb mit Dualmotor. Die Reichweite liegt zwischen 490 und 550 km. Model 3 ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Gefertigt wird Model 3 derzeit in der Fremont Factory und in der Gigafactory Shanghai.

Model Y

Das Model Y ist ein kompakter Sport Utility Vehicle (SUV), der auf der Plattform des Model 3 gebaut wird und Platz für bis zu sieben Erwachsene bietet. Das Fahrzeug wird als Allradantrieb mit Dualmotor angeboten und hat eine Reichweite zwischen 480 und 510 km. Gefertigt wird Model Y derzeit in der Fremont Factory und in der Gigafactory Shanghai.

Model S

Das Model S ist eine viertürige Oberklasse-Limousine. Den Fünfsitzer mit Allradantrieb gibt es mit Dualmotor oder drei Motoren mit bis zu 1020 PS. Die geschätzte Reichweite liegt zwischen 637 und 652 km. Das Model wird in der Fabrik in Fremont/ USA gefertigt.

Model X

Das Model X ist ein Oberklassen- SUV mit Flügeltüren und Sitzplätzen für bis zu sieben Personen. Model X mit Allradantrieb gibt es mit Dualmotor oder drei Motoren mit bis zu 1020 PS. Die geschätzte Reichweite liegt zwischen 536 und 560 km. Das Model wird in der Fabrik in Fremont/ USA gefertigt.

Künftige Elektrofahrzeuge für Privatkunden und Unternehmen

Um zusätzliche Absatzmärkte zu erschliessen, hat Tesla mehrere Elektrofahrzeuge angekündigt. Für Privatkunden ist das der Cybertruck und ein neuer Tesla Roadster. Auch ein kostengünstiger Kleinwagen ist in Planung. Für Unternehmen plant Tesla den vollelektrischen LKW Semi.

Geschäftssegment Energy Generation and Storage

Powerwall

Powerwall ist für die Energiespeicherung mit Lithium-Ionen-Batterien in Privathaushalten oder kleinen gewerblichen Anlagen konzipiert.

Megapack

Megapack ist eine Energiespeicherlösung für Gewerbe-, Industrie-, Versorgungs- und Energieerzeugungskunden. Es können mehrere Megapack zu größeren Installationen mit einer Kapazität von Gigawattstunden (“GWh”) zusammengefasst werden.

Solarenergiesysteme

Tesla verkauft nachrüstbare Solarenergiesysteme an Kunden wie Bauherren und Immobilienentwickler. Zu dem System gehören auch die von Tesla entwickelten Solardachziegel.

Geschäftssegment Services and Other

Die Umsatzerlöse aus diesem Geschäftssegment setzen sich aus Kundendienst für Fahrzeuge ohne Garantie, Verkauf von Gebrauchtwagen und den Erlösen aus Kfz-Versicherungen zusammen.

Umsatz der Geschäftssegmente

Die folgenden beiden Diagramme zeigen den Umsatz der Geschäftssegmente in USD und den prozentualen Anteil aus dem Geschäftsjahr 2021.

Der Grossteil des Umsatzes kommt aus dem Geschäftssegment Automotive mit 88 % des Umsatzes. Der Geschäftssegment Services an Others trägt 7 % zum Umsatz bei. 5 % des Umsatzes werden im Geschäftssegment Energy Generation and Storage erwirtschaftet.

Umsatz nach Regionen

Die folgenden beiden Diagramme zeigen den Umsatz nach Regionen aus dem Geschäftsjahr 2021.

Der Großteil des Umsatzes, 24 Mrd. USD, wird in den USA erwirtschaftet. In China betrug der Umsatz 13.8 Mrd. USD und im Rest der Welt 16 Mrd. USD. Eine weltweite Diversifikation ist gegeben.

Umsatzwachstum nach Regionen

Vor allem der Absatz in China hat stark zugenommen. Im Geschäftsjahr 2020 ist der Umsatz in China um 123 % von 3 Mrd. USD auf 6.7 Mrd. USD gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 konnte eine Steigerung in Höhe von 107.8 % von 6.7 Mrd. USD auf 13.8 Mrd. USD erreicht werden.

Im Geschäftsjahr 2020 ist der Umsatz in den USA um 20.2 % von 12.7 Mrd. USD auf 15.2 Mrd. USD gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 konnte eine Steigerung in Höhe von 57.6 % von 15.2 Mrd. USD auf 24 Mrd. USD erreicht werden.

Im Geschäftsjahr 2020 ist der Umsatz im Rest der Welt um 8.1 % von 8.9 Mrd. USD auf 9.7 Mrd. USD gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Geschäftsjahr 2021 konnte eine Steigerung in Höhe von 65.57 % von 9.7 Mrd. USD auf 16 Mrd. USD erreicht werden.

Produktion von Elektrofahrzeugen

Tesla hat im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 930.422 Elektrofahrzeuge hergestellt. Dies ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 82.5 %. Insgesamt konnte die Produktion von 365.268 Fahrzeugen im Jahr 2019 auf 930.422 im Jahr 2021 gesteigert werden.

Vor allem bei den Modellen 3 und Y wurde die Produktion hochgefahren. Die Modelle S und X wurden überarbeitet und deshalb war die Produktion im Jahr 2020 und 2021 rückläufig.

Produktionsstandorte

Tesla hat aktuell Fabriken an den folgenden Standorten:

  • Fremont Factory in Bay Area Kalifornien/USA
  • Gigafactory Texas in Austin Texas/USA
  • Gigafactory Nevada in Sparks Nevada/USA
  • Gigafactory Berlin in Grünheide/Deutschland
  • Gigafactory Shanghai in China
  • Gigafactory New York in Buffalo New York/USA

Eine weitere Batteriefabrik wird aktuell in Lathrop, San Joaquin County, Kalifornien USA gebaut.

Fremont Factory in Bay Area, Kalifornien/USA

  • Model S, Model X, Model 3 und Model Y
  • Batteriepacks für Model S- und Model X

Alle von Tesla angebotenen Fahrzeugtypen werden in diesem Werk komplett montiert, getestet und weltweit ausgeliefert.

Gigafactory Texas in Austin, Texas/USA

  • Ab 2022 Model Y
  • später Cybertruck
  • später Semi

Die Bauarbeiten für die Gigafactory in Austin begannen im Juli 2020. Ab Anfang 2022 soll hier das Model Y produziert werden. Hier will Tesla erstmals eine in die Karosserie integrierte Batterie einführen. Die Batterie soll zur Stabilität der Karosserie beitragen und das Gesamtgewicht des Fahrzeugs verringern. Austin soll auch Hauptproduktionsstandort für den Cybertruck und für den Sattelschlepper Semi werden.

Gigafactory Nevada in Sparks, Nevada/USA

  • Batteriepacks für Model 3- und Model Y
  • Energiespeichersysteme

In der Gigafactory Nevada werden Batteriepacks für das Model 3 und das Model Y in Zusammenarbeit mit Panasonic gebaut. Weiterhin werden Batterien für Energiespeichersysteme hergestellt.

Gigafactory Berlin in Grünheide/Deutschland

  • Ab 2022 Model Y und später auch Model 3
  • Ab 2022 Batteriepacks

Seit Anfang 2020 wird an der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide gebaut. Ab 2022 soll hier das Model Y produziert werden und später sollen die Fertigung des Model 3 und von Batteriepacks dazukommen.

Gigafactory Shanghai in China

  • Model 3 und Model Y
  • Batteriepacks
  • Supercharger Ladestationen

In Shanghai werden das Model 3 und das Model Y für den stark wachsenden chinesischen Markt und auch für den Export gebaut. Tesla hat angekündigt, in Shanghai ein Zentrum für Design und Entwicklung aufzubauen.

Gigafactory New York in Buffalo, New York/USA

  • Produktion des Solardachs
  • Solarprodukte
  • Energiespeicherkomponenten
  • Supercharger-Komponenten

Die Gigafactory New York ist die Photovoltaik-Fabrik von Tesla. Neben den Solar- und Energiespeicher- Produkten werden auch Supercharger Ladestationen hergestellt.

Infrastruktur Supercharger und Wall Connector

Tesla betreibt mit weltweit 3.000 Supercharger-Stationen und mehr als 30.000 Ladesäulen das größte Schnellladenetz der Welt. Wo es möglich ist, stellt das Unternehmen die Supercharger-Stationen zusammen mit Solar- und Energiespeichersystemen auf, um die Kosten zu senken und erneuerbare Energie zu fördern. Die Nutzung des Supercharger-Netzwerks ist entweder gebührenpflichtig oder im Rahmen bestimmter Verkaufsprogramme kostenlos. Der Bezahlvorgang läuft für Tesla-Fahrer automatisch ab. Zuhause, in Gaststätten, in öffentlichen Einrichtungen oder in Unternehmen kommt der Wall Connector zum Einsatz.

Fahrzeugsteuerung und Software

Die Leistungs- und Sicherheitssysteme der Fahrzeuge und der Batteriepacks erfordern eine hochentwickelte Steuerungssoftware. Tesla entwickelt fast die gesamte Software, einschließlich der meisten Benutzeroberflächen, intern. Updates sind über die Benutzeroberfläche im Fahrzeug unabhängig vom Standort möglich. In diesem Bereich hat Tesla ein grossen Vorsprung auf die Konkurrenz der klassischen Autoanbieter.

Die Fahrerassistenzsysteme haben bei Tesla die Bezeichnung Autopilot oder FSD Computer (Full Self Driving). Die neueste Generation des FSD Computers, auch AP3 genannt, wurde vollständig von Tesla entwickelt. Die Funktionen des AP3 sind adaptive Tempomaten und auf Autobahnen Spurhalteassistent und Lenk Assistenten. Dies bedeutet, dass auf Autobahnen das Fahrzeug selbst lenkt oder die Geschwindigkeit bis hin zu Notbremsungen selbst korrigiert. Diese Funktionen bieten andere Autoanbieter auch bereits an. Der Wettbewerbsvorteil von Tesla in diesem Bereich liegt im Sammeln der Daten aus der vernetzten Autoflotte. Diese gesammelten Daten können für zukünftige Weiterentwicklungen hin zum autonomen Fahren genutzt werden. Die verwendeten Chips für AP3 werden von Samsung gefertigt, die in Austin/Texas in der Nähe der Gigafactory Austin von Tesla ein Werk errichten. Samsung investiert in die Chipfabrik rund 17 Mrd. USD. Hier bahnt sich eine großangelegte Zusammenarbeit an.  

Management 

Das Management besteht aus den folgenden Personen:

Elon Musk – CEO

Robyn Denholm

Ira Ehrenpreis

Larry Ellison

Antonio J. Gracias

Hiromichi Mizuno

Kimbal Musk

James Murdoch

Kathleen Wilson Thompson

Wichtigkeit des Managements

Bei jungen, agilen und stark wachsenden Unternehmen fällt dem Management eine entscheidende Rolle zu. Vom Gründer geführte Firmen haben einen erheblichen Vorteil. Auch kann es von Vorteil sein, wenn der Unternehmensgründer bereits ein oder mehrere erfolgreiche Firmen in ähnlichem Umfeld gegründet hat. Das Management sollte eine grosse Erfahrung in der entsprechenden Branche haben und jederzeit im langfristen Sinne des Unternehmens handeln. Hat eine Firma Produkte mit sehr langen Lebenszyklen, dann sind diese eher von Marketing getrieben. Solche Firmen müssen völlig anders geführt werden als High-Tech-Firmen, die neue disruptive Produkte entwickeln. Bei der Management-Vergütung muss darauf geachtet werden, ob es Anzeichen für eine kurzfristig ausgerichtete, optionsbezogene Gehaltsstruktur gibt oder ob Optionen ausgetauscht und mit neuen Kursen versehen wurden, die dem Management Vorteile bringen. Dies wären schlechte Anzeichen für die Zukunft des Unternehmens.

Elon Musk hat neben Tesla mit PayPal, SpaceX, Neuralink und The Boring Company mehrere erfolgreiche Unternehmen gegründet. Er war mit all seinen Unternehmen weltweit erfolgreich und gilt zurecht als herausragender Visionär. Als Hauptverantwortlicher der Produktentwicklung ist Musk das schillernde Aushängeschild von Tesla und der Hype um die Tesla Produkte kann ihm zugeschrieben werden.

Auf der anderen Seite ist sein Verhalten oft unberechenbar und wechselhaft. Führungskräfte, die direkt Elon Musk unterstellt sind, haben deutlich höhere Kündigungsraten als andere Manager in vergleichbaren Unternehmen. Vermutet werden Gründe wie hoher Druck, dem Führungsstil oder Unzufriedenheit mit der Außenkommunikation. Es ist kein Geheimnis, dass Elon Musk seinen Mitarbeitern alles abverlangt und keine Gewerkschaften in seinen Fabriken zulässt.

Musk handelt immer im Sinne der Firma, dem Geschäftserfolg wird alles andere untergeordnet. Daher wird Shareholder Value bei ihm nicht sehr gross geschrieben.

Legal und Compliance Check

In unserem semiautomatischen Legal und Compliance Check durchsuchen wir vollautomatisiert Online-Medien nach negativen Artikeln bezüglich der Einhaltung von rechtlichen und ethischen Standards im Unternehmen. Die automatische Suche erfolgt mit hunderten Schlagworten aus dem Bereich Legal und Compliance in deutscher und englischer Sprache. Aus den Ergebnissen können Compliance-relevante Risiken abgeleitet und bewertet werden.

Es gibt einige offene Verfahren gegen Tesla.

Im Jahr 2016 klagten Aktionäre gegen Tesla gegen die Übernahme on SolarCity gegen Tesla und Elon Musk. Die Kläger fordern von Musk Tesla-Aktien im heutigen Wert von 13 Milliarden Dollar zurück. Die Ergebnisse der Verhandlung und das Prozessende werden für Mitte 2022 erwartet.  

Juristische Nachspiele haben auch die Twitter-Aussagen von Musk aus dem Jahr 2018, Tesla von der Börse zu nehmen. In einem Vergleich mit der SEC gab Musk den Posten als Board-Vorsitzender auf und zahlte 40 Millionen Dollar. In diesem Zusammenhang gibt es nun eine Klage der Investmentbank JPMorgan. Die Bank fordert 162 Millionen Dollar Nachzahlung aus einem Derivate-Geschäft.

Im Februar 2022 hat das Arbeitsministerium des Bundesstaates Kalifornien Klage gegen Tesla eingereicht. Der Firma wird Diskriminierung der schwarzen Mitarbeiter vorgeworfen. Im Werk in Fremont soll es immer wieder zu rassistischen Diskriminierungen gekommen sein. In einem anderen Fall ist Tesla im Oktober 2021 zu einer Geldstrafe in Höhe von 118 Millionen Euro wegen Rassismus verurteilt worden.

Im November 2021 haben ehemalige Tesla-Mitarbeiterinnen eine Klage wegen andauernder sexueller Belästigungen eingereicht.

Für die Gigafactory in Grünheide bei Berlin gibt es noch keine endgültige Baugenehmigung der zuständigen Behörden. Da das Tesla-Gelände zum Teil im Trinkwasserschutzgebiet liegt gibt es offene Klagen wegen der Wasserversorgung des Werkes.

Tesla selbst hat im Sommer 2020 eine Klage gegen den US-Konkurrenten Rivian eingereicht. Die bei einem Gericht in San Francisco eröffnete Klage richtet sich gegen vier frühere Tesla-Mitarbeiter, die mit sensiblen Daten zum Kontrahenten gewechselt sein sollen.

Behörden untersuchen immer wieder Unfälle im Zusammenhang mit den Fahrzeugen von Tesla. Meist geht es um die Nutzung der Autopilot genannten Fahrerassistenzsysteme.

Verfahren gegen CEO Elon Musk

Juristische Nachspiele haben immer wieder Elon Musks Twitter-Nachrichten. Im Jahr wurde Musk von der Börsenaufsicht SEC sanktioniert, seitdem besagt eine Vereinbarung mit der Behörde, dass der Tesla-Chef sich seine Tweets vom Unternehmen freigeben lassen muss. In diesem Zusammenhang gibt es offene Klagen von Aktionären bei einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware, da die Nachrichten das Unternehmen hohen juristischen Risiken und milliardenschweren Kursverlusten aussetzen. Im Mai 2020 zum Beispiel twitterte Musk, dass der Tesla Kurs zu hoch sei, was zu einem Kursverlust in Höhe von fast 14 Milliarden Dollar an einem Tag führte.

Musk versteht es wie kein anderer die Medien und die Aktionäre zu manipulieren. Er besitzt mehrere Millionen Optionen auf Tesla Aktien aus dem Jahr 2012, die bei Nichteinlösung im Jahr 2022 verfallen. Die Differenz zwischen dem 2012 festgelegten Ausübungspreis von 6,24 USD und dem aktuellen Kurs muss Musk versteuern. Er hat medienwirksam auf Twitter eine Umfrage gestartet, ob er 10 % seiner Tesla Anteile verkaufen soll, um die Steuerlast zu begleichen. Der Wirbel um die Umfrage und den Verkauf der Anteile liess den Kurs der Tesla Aktien sinken und somit auch die geschuldete Steuerlast von Elon Musk. Das zeigt, dass er den Aktienkurs und somit die Aktionäre als Spielball für seine Zwecke nutzt.

Die aufgeführten Punkte werden als erhöhtes Risiko mit mittelhohen Kosten für das Unternehmen eingeschätzt.

Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile von Tesla

Tesla ist Pionier im Bau von Elektrofahrzeugen und einer der bekanntesten Markennamen der Welt. Um die Produkte und den CEO Elon Musk hat sich ein Kult entwickelt. Die Marke Tesla hat ein neues Oberklassen-Statussymbol am Automarkt geschaffen. Dies führt zu einer hohen Preissetzungsmacht, das Unternehmen kann Preise beliebig festsetzen und erhöhen. Das Unternehmen hat durch sehr agile Weiterentwicklungen der Produkte einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber der Konkurrenz, auch wenn diese in grossen Schritten aufholt. Tesla ist dabei, einen geschlossenen Produktekreislauf zu schaffen, indem es alle benötigten Produkte rund um das Auto aus einer Hand anbietet. Dazu gehören Energieherstellung und Speicherung, weltweite Ladeversorgung, Fahrzeugsoftware in Abo-Modellen bis hin zu Versicherungen. Aus diesem geschlossenen Kreislauf kommen die Nutzer nur schwer wieder raus und es führt zu einer Abhängigkeit der Nutzer.

Bewertung Allgemeine Unternehmensbeurteilung:

Tesla ist mit seinen Produkten gut für zukünftige Herausforderungen aufgestellt. Risiken für Aktionäre bestehen vor allem aus offenen Klagen gegen Tesla und dem unberechenbaren Verhalten von CEO Elon Musk.



Fundamentalanalyse

Vermögenskennzahlen

Tesla wird als Disruptor eingestuft. Dabei handelt es sich um junge, wachstumsstarke Unternehmen oder auch Startups mit bahnbrechenden neuen Produkten, die einen Markt oder eine Branche revolutionieren. Im Gegensatz zu Substanzwerten oder etablierten Wachstumswerten können diese Firmen nicht mit klassischen Bewertungskennzahlen bewertet und eingeschätzt werden. Hier müssen andere Kennzahlen zur Anwendung kommen.

Bei dieser Art von Unternehmen steht die Produktentwicklung an erster Stelle. Die Bargeld-Situation spielt eine wichtige Rolle, damit weiteres Wachstum in den nächsten Jahren gewährleistet ist und möglichst keine Kapitalerhöhungen vorgenommen werden müssen. Bei Kapitalerhöhungen wird der zukünftige Gewinnanteil der bestehenden Investoren durch die Ausgabe von neuen Aktien verwässert.

Tesla hat per 31.12.2021 ein Gesamtvermögen von 62.1 Mrd. USD, die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 30.5 Mrd. USD. Das ergibt ein Nettovermögen/ Eigenkapital in Höhe von 31.6 Mrd. USD. Tesla hat einen Barbestand in Höhe von 17.6 Mrd. USD und ein Umlaufvermögen in Höhe von 27.1 Mrd. USD. Damit ist das Verhältnis des Umlaufvermögen zu den Gesamtschulden mit 1.13 sehr gut.

Somit hat Tesla genügend Vermögen, um zukünftiges Wachstum zu finanzieren.

Das Management glaubt an das langfriste Potential von digitalen Vermögenswerten wie den Bitcoin. Aus diesem Grund investierte Tesla im ersten Quartal 2021 insgesamt 1,50 Milliarden US-Dollar in Bitcoin. Der Marktwert der Bitcoin-Bestände zum 31. Dezember 2021 betrug 1,99 Mrd. USD. Diese sehr schwankungsanfälligen Werte stellen ein hohes Risiko in der Bilanz dar, jedoch macht der aktuelle Bitcoin-Bestand gegenüber dem Barbestand nur etwa 11% aus.

Goodwill

Bei unseren Analysen wird die Kennzahl des Goodwills oder des immateriellen Vermögens nahezu so hoch gewichtet wie die Schuldenkennzahlen des Unternehmens. Da der bilanzielle Goodwill nicht abgeschrieben wird, sondern jährlich einer Prüfung auf Werthaltigkeit unterzogen wird, kann es zu einer Aufblähung der Bilanz kommen und es besteht die Gefahr der außerordentlichen Abschreibung eines Einmalbetrages. Ein solcher Fall kann eintreten, wenn vom Management mehrfach überteuerte Unternehmensübernahmen vorgenommen werden, und diese immateriellen Werte niemals monetarisiert werden können. Wenn bei solchen Unternehmensübernahmen auch noch Kapitalerhöhungen vorgenommen werden, wird der zukünftige Gewinnanteil der bestehenden Investoren durch die Ausgabe von neuen Aktien verwässert.

Der Anteil des immateriellen Vermögens inklusive des Goodwills am Gesamtvermögen beträgt 1 %. Dieser Wert ist sehr gut, es besteht keine Gefahr für außerordentliche Abschreibungen.

Tesla hat sich bereits mehrfach am Kapitalmarkt durch Kapitalerhöhungen mit frischem Kapital versorgt. Allein im Jahr 2020 gab es drei Kapitalerhöhungen. Momentan ist das Unternehmen finanziell gut aufgestellt, es sind keine zwingenden Gründe für weitere Kapitalerhöhungen zu erkennen.

Brutto Marge und operative Marge

Aus dem Verhältnis des Umsatzes zu den Umsatzkosten wird die Bruttomarge berechnet. Aus der Bruttomarge lässt sich die Profitabilität des Geschäftsmodells ableiten. Je höher die Bruttomarge ausfällt, je leichter kann das Unternehmen die Kosten für Werbung, Forschung & Entwicklung und Administratives decken. Die durchschnittliche Bruttomarge der letzten drei Jahren liegt bei Tesla bei 22 %. Diese konnte in den letzten drei Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2021 waren es 27 % Bruttomarge. Diese liegt um mehr als 10 % höher als bei Volkswagen und BMW.

Bei jungen und Wachstumsstarken Unternehmen kann der freie Cashflow genau wie der Gewinn negativ sein oder stark schwanken. Dies ist hohen und schwankenden Investitionen in Sachanlagen zuzuschreiben. Aus diesem Grund ist bei solchen Unternehmen der operative Cashflow interessanter. Dieser enthält nur die Geldflüsse aus dem operativen Geschäft und keine Investitionen in Sachanlagen. Wie schon bei der Bruttomarge ist die operative Marge von Bedeutung.

Die durchschnittliche Marge aus dem operativen Cashflow der letzten drei Jahren liegt bei Tesla bei 18 %. Diese konnte in den letzten 3 Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2021 waren es 26 % operative Marge. Diese liegt um mehr als 15 % höher als bei Volkswagen und BMW.

Wachstumskennzahlen

Bei den Wachstumskennzahlen rückt der Gewinn und der freie Cashflow in den Hintergrund und das Umsatzwachstum an eine zentrale Stelle. Dem Umsatzwachstum wird das Wachstum der Umsatzausgaben gegenübergestellt. Bei den Umsatzausgaben handelt es sich um die Kosten für die Produktherstellung. Die Ausgaben enthalten noch keine Aufwände für Werbung, Forschung & Entwicklung sowie keine administrativen Ausgaben. Ideal für ein Unternehmen ist es, wenn der Umsatz stärker wächst als die Umsatzausgaben. 

Umsatzwachstum

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung des Umsatzes der letzten drei Jahre. Das durchschnittliche Wachstum in dieser Zeitperiode betrug 49 % pro Jahr. Hier kann ein beeindruckendes und stabiles Wachstum abgeleitet werden.

Wachstum der Umsatzausgaben

Das folgende Diagramm zeigt das Wachstum der Umsatzausgaben der letzten drei Jahre. Das durchschnittliche Wachstum in dieser Zeitperiode betrug 41 % pro Jahr.  Das Verhältnis des Umsatzwachstums zum Wachstum der Umsatzausgaben beträgt 1.19. Das heisst, der Umsatz wächst stärker als die Umsatzausgaben.

Entwicklung operativer Cashflow und Investitionen

Der Cashflow aus dem operativen Geschäft ist seit dem Geschäftsjahr 2019 von 2.4 Mrd. USD auf 11.5 Mrd. USD im Geschäftsjahr 2021 gestiegen. Die Ausgaben für Investitionen in Sachanlagen sind im gleichen Zeitraum von 1.4 Mrd. USD auf 7.7 Mrd. USD gestiegen.

Nettogewinn und Freier Cashflow

Der Nettogewinn ist seit dem Geschäftsjahr 2019 von -862 Mio. USD auf 5.5 Mrd. USD im Geschäftsjahr 2021 gestiegen. Der Freie Cashflow ist im gleichen Zeitraum von 969 Mio. USD auf 5.5 Mrd. USD gestiegen.

Bessemer Efficiency Score

Bei stark wachsenden und High-Tech Unternehmen empfiehlt es sich, den Bessemer Efficiency Score anzuwenden. Diese Kennzahl misst die Effizienz des Wachstums eines Unternehmens. Dabei werden das Umsatzwachstum und die Free Cashflow-Marge addiert. Bei guten Unternehmen liegt diese Kennzahl langfristig über 40. Diese einfach zu berechnende Kennzahl kann in verschiedenen Wachstumsphasen unterschiedlich verlaufen. Wächst der Umsatz eines jungen High-Tech oder Cloud-Unternehmens mit 100 % pro Jahr, so kann die Free Cashflow-Marge bei minus 60 % liegen, um einen Efficiency Score von 40 zu erreichen. Fällt im Laufe der Zeit das Umsatzwachstum auf 40 % pro Jahr, dann sollte spätestens der break even erreicht sein und die Free Cashflow-Marge bei 0 liegen. Liegt das Umsatzwachstum bei 20% pro Jahr, so sollte die Free Cashflow-Marge bei mindestens 20 % liegen.

Die Effizienz des Wachstums der letzten drei Geschäftsjahre beträgt bei Tesla 56% und ist somit als hervorragend einzustufen.

Zukünftige Wachstumserwartung

Eine der wichtigsten Fragen bei der Ermittlung der zukünftigen Gewinnerwartung ist, wie stark das Unternehmen von einem Megatrend profitiert. Tesla bedient die Megatrends Elektrifizierung des Automobilsektors und wachsendes Umweltbewusstsein.

Solargeschäft und Batteriespeicher

Dieser Geschäftsbereich trägt bisher nur 5 % des Gesamtumsatzes von Tesla bei. Der Megatrend der Stromerstellung aus Solarenergie und Speicherung in Batterien steckt noch in den Kinderschuhen und bietet grosses Wachstumspotential. Teslas Vision hierbei ist unter anderem die Vernetzung von Häusern oder Wohneinheiten mit gegenseitigem Energieaustausch. Gepaart mit der Einbindung in den Tesla-Produkte-Kreislauf bieten sich in diesem Geschäftsfeld immense Möglichkeiten. In diesem Geschäftsbereich ist Tesla einem intensiven Wettbewerb mit starken Konkurrenten ausgesetzt.

Steigerung der Produktionszahlen bei Elektrofahrzeugen

Das Geschäftsmodell hat das Potential weiter stark zu wachsen. Laut eigenen Aussagen hängt das weitere Wachstum davon ab, wie schnell das Unternehmen die Produktion ausweiten kann. Tesla konzentriert sich derzeit voll auf die Steigerung der Fahrzeugproduktion, die Weiterentwicklung der Batterietechnologien, die Verbesserung der Autopilot-Fähigkeiten und den Ausbau der globalen Infrastruktur. Die nächste Phase des Produktionswachstums hängt vom Hochfahren der Gigafactories in Berlin und Texas ab. Hier sollen je 500.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden. Im Jahr 2021 hat Tesla 930.422 Fahrzeuge produziert. Die aktuelle Kapazität liegt bei 1.050.000 Fahrzeugen. Die mögliche Kapazität wird durch Inbetriebnahme der Fabriken in Berlin und Texas auf 2.1 Mio. Fahrzeuge steigen.

Die Verdopplung der Stückzahlen bei der Autoproduktion scheint in den nächsten 2- 3 Jahren realistisch. Dies heisst aber nicht zwingend, dass es auch zu einer Verdopplung des Umsatzes kommt. In den Gigafactories in Berlin und Texas werden die margen-schwächeren Modelle Y und 3 gebaut. Auch Verzögerungen wegen schwierigen Genehmigungsverfahren und behördlichen Auflagen in Deutschland werden die Kosten erhöhen. Den zu erwartenden erhöhten Produktionskosten in Berlin und Texas will Tesla durch weitere Prozessautomatisierung und Effizienzsteigerungen entgegenwirken.

Maximale Stückzahlen in der weltweiten Autoproduktion

Nahezu alle etablierten Autohersteller setzen in der Autoproduktion auf Elektroautos und nicht auf Wasserstoffantriebe. Es ist vorauszusehen, dass sich Wasserstoff eher im Schwerlasttransport durchsetzen wird. Weltweit gibt es aktuell etwa 1.6 Milliarden Pkw und Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Weltweit werden jährlich etwa 60 Mio. Fahrzeuge hergestellt. Die grössten Anbieter am Markt sind Volkswagen und Toyota, die je 10-11 Mio. Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. Aktuell sind etwa 17 Mio. elektrisch angetriebene Pkw auf den Strassen unterwegs. Das sind gerade einmal 1.06 % des Gesamtbestandes. Der zukünftige Bedarf an Elektrofahrzeugen ist riesig und am Markt ist genug Platz für viele Anbieter.

Konkurrenz

Klassische Autobauer wie Toyota, Volkswagen, Daimer, BMW, GM oder Ford investieren mittlerweile grosse Summen in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Im Bereich des autonomen Fahrens sind einige der klassischen Autobauer bereits weiterentwickelt als Tesla. Chinesische E-Auto Unternehmen wie Geely, SAIC GM Wuling oder BYD sind in ihrem Heimatland China sehr erfolgreich in der Entwicklung und auch im Verkauf von Elektrofahrzeugen. In Zukunft werden die grossen High-Tech Unternehmen wie Apple, Google oder Amazon als Konkurrenten für Tesla hinzukommen. Amazon ist mit 17% an Rivian investiert, ein junger US-E-Autobauer. Apple, Amazon und auch Google haben dank ihrer riesigen Cash-Beständen die Möglichkeit, immense Summen in Autoprojekte zu investieren. Apple arbeitet bereits seit mehreren Jahren an einem Elektroauto, welches als Projekt Titan bezeichnet wird. Stand der Entwicklung des Apple Car ist allerdings unklar. Sollte es zu einer Produktion des Apple Car kommen, so wird Apple als weltweiter Trendsetter Nr. 1 in der Lage sein, sich einen ordentlichen Anteil am Gesamtmarkt zu sichern.

Neue Fahrzeug-Modelle und Fabriken

Die selbst gesetzten Absatzziele kann Tesla mit den bestehenden Modellen, Fabriken oder durch Prozessverbesserungen nicht erreichen. Hierzu sind neue Fahrzeugmodelle nötig. Der Hype um die Produkte und die Wettbewerbsvorteile von Tesla werden nachlassen, da die Konkurrenz in grossen Schritten aufholt und vergleichbare Produkte anbieten wird. Elon Musk hat angekündigt, dass 2022 keine neuen Modelle eingeführt werden. Die ersten neuen Modelle werden für frühestens 2023 erwartet. Das sind voraussichtlich der Cybertruck und der LKW Semi, die am Produktionsstandort Texas gefertigt werden sollen. Weiterhin ist ein neuer Tesla Roadster mit Raketentechnik von SpaceX geplant. Am wichtigsten aber ist die Ankündigung eines kostengünstigen Kleinwagens, für den dann neue Fabriken errichtet werden müssten. Diese könnten unter anderem in Indien entstehen, wo das Unternehmen bereits im Jahr 2020 ein Tochterunternehmen gegründet hat.

Geschlossener Produktekreislauf

Tesla ist bereits jetzt das einzige Unternehmen aller Autohersteller, das einen Produktekreislauf aus Stromherstellung über Solarmodule, Speicherung des Stroms in Batterien, Elektroautos und flächendeckendem Ladenetz anbietet. Auch die benötigten Versicherungen werden direkt von Tesla angeboten. Hinzu kommen immer mehr Optionen und Softwarefunktionen, die über Abos gekauft und über die Benutzeroberfläche des Fahrzeugs oder per Tesla-App unabhängig vom Standort aufgespielt werden können. Den bestehenden Services kann Tesla immer neue Optionen und Funktionen hinzufügen. Die Kunden kommen aus diesem immer weiter wachsenden Kreislauf nur sehr schwer heraus. Dies führt zu einer Abhängigkeit der Nutzer, was wiederum die Preissetzungsmacht von Tesla erhält oder weiter erhöht.

Autonomes Fahren

Im Bereich des autonomen Fahrens bieten sich sehr viele Möglichkeiten für Tesla Services auf Abo-Basis anzubieten. Kunden ohne eigenen Tesla könnten Fahrzeuge als Robotaxis nutzen, die von Tesla-Besitzern zur Verfügung gestellt werden, wenn sie ihre Fahrzeuge nicht in Gebrauch haben. In dem bereits bestehenden weltweiten Netzwerk von Fahrzeugen könnten Tesla-Besitzer auf diese Art Geld verdienen. Oder Tesla stellt mit einer eigenen Flotte entsprechende Services zu Verfügung. Ein weiteres Puzzleteil im Produktekreislauf könnte ein Tesla-eigenes GPS via Starlink sein, ein von SpaceX betriebenes Satellitennetzwerk. Bis die Vision vom autonomen Fahren umgesetzt werden kann, wird aber noch einige Zeit vergehen. Hinzu kommen noch fehlende Regularien bezüglich des autonomen Fahrens. In diesem Bereich ist Tesla einem harten Wettbewerb ausgesetzt, da, sobald autonomes Fahren zur Verfügung steht, auch andere Anbieter einen entsprechenden Service anbieten werden.

Emotionen und Hype

Ein Autokauf ist immer mit Emotionen verbunden. Die Kaufentscheidungen werden nicht ausschliesslich rational gefällt, sondern oftmals nach Markenausrichtung und Leistungsmerkmalen. Die Elektrofahrzeuge von Tesla sind aufgrund Ihrer Motorisierung und extremer Beschleunigung zu einem Statussymbol geworden. Ein Model S Plaid hat 1020 PS und beschleunigt in 2.1 Sekunden auf 100 Km/h. Daher ist es kein Wunder, dass sich eine solch grosse Fanbasis rund um Tesla entwickeln konnte. Je mehr die Konkurrenz aufholt und vergleichbare Modelle anbietet, je mehr wird der Hype um Tesla nachlassen.

In 10 Jahren besteht für Tesla ein realistisches Absatz-Potential von fünf bis acht Millionen Fahrzeuge pro Jahr.

Es ist davon auszugehen, dass Tesla die nächsten zwei bis drei Jahre ein sehr starkes Umsatzwachstum mit mehr als 40 % pro Jahr beibehalten kann. Durch nachlassende Alleinstellungsmerkmale und immer stärker werdender Konkurrenz wird das Umsatzwachstum danach kontinuierlich zurück gehen.

Aus all den oben beschriebenen Fakten und der Berücksichtigung einer angemessenen Sicherheitsmarge leiten wir auf Sicht von fünf Jahren ein durchschnittliches zukünftiges jährliches Umsatzwachstum in Höhe von 31 % ab.

Bewertung Fundamentalanalyse:

Tesla ist ein margenstarker Wachstumswert mit guten fundamentalen Bilanzdaten und einem hohen zukünftigem Wachstum.



Preisanalyse mit Umsatzverfahren

Junge, wachstumsstarke Unternehmen oder auch Startups nach dem Börsengang können mit klassischen Kennzahlen wie KGV oder KCV nicht bewertet werden. Hier wird bevorzugt das Umsatzverfahren herangezogen. Bei dieser Bewertungsmethode wird der aktuelle Unternehmenswert (EV = Marktkapitalisierung – Cash + Schulden) mit dem erwarteten Umsatz (Sales) ins Verhältnis gesetzt.

Tesla hat aktuell einen Unternehmenswert in Höhe von 920 Mrd. USD bei einem erwarteten Umsatz in drei Jahren in Höhe von 127.7 Mrd. USD. Somit ist die Aktie mit dem 7.2-fachen des erwarteten Umsatzes bewertet. Dies deutet auf eine Überbewertung der Aktie hin.

Fairer Wert nach Umsatzverfahren

Bei diesem Verfahren wird der faire Wert berechnet mit dem Mehrfachen des zukünftig erwarteten Umsatzes. Der Umsatz-Multiplikator berechnet sich aus verschiedenen Komponenten wie Wettbewerbsvorteilen, Anteil an Megatrends, Digitalisierung und Skalierbarkeit des Geschäftsmodells, Compliance Check, Risiko aus Zinsniveau, Länderrisiko und politische Sicherheit. Je nach Ergebnis wird zur Berechnung des fairen Wertes ein Umsatzmultiplikator zwischen 2 und maximal 6 genutzt.

Für Tesla ist das Ergebnis ein Multiplikator von 5 auf den Umsatz. Dies ergibt ein fairer Wert der Aktie in Höhe von 564 USD. Dieser Wert liegt 42 % unter dem aktuellen Börsenkurs der Aktie per 25.02.22.

(alle Berechnungen zum Kurs per 25.02.2022)                     

Bewertung Preisanalyse

Der Preis der Unternehmensanteile wird nach dem Umsatzverfahren als hoch eingeschätzt. Es ist ein beachtlicher Aufpreis in Höhe von 42 % zum fairen Wert der Aktie zu zahlen.

SWOT-Analyse

In der SWOT-Analyse stellen wir Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken gegenüber.

Stärken

Tesla hat als erster weltweiter Anbieter Elektroautos für den Massenmarkt angeboten und damit die ganze Automobil-Branche revolutioniert. Um die Produkte und Innovationen haben sich ein Kult und ein Hype entwickelt. Durch das immer weiter wachsende geschlossene Produktuniversum werden die Kunden geschickt an das Unternehmen gebunden. Deshalb hat Tesla eine grosse Preissetzungsmacht. Die einzelnen Komponenten der Autos wie Batterien, Karosserien und Software werden alle direkt von Tesla entwickelt und in den Gigafactories montiert. Die Fahrzeuge sind wartungsarm und haben gegenüber Verbrennern sehr lange Laufzeiten. Durch die agile Produktentwicklung unter CEO Elon Musk hat das Unternehmen grosse Wettbewerbsvorteile und keine Altlasten wie verkrustete Strukturen oder hohe Pensionsverpflichtungen.

CEO und Mitgründer Elon Musk ist das schillernde Aushängeschild von Tesla und ein sehr erfolgreicher Gründer, Unternehmer und Visionär. Der Hype um die Tesla Produkte ist weitgehend auf seine Person zurückzuführen. Deshalb hatte Tesla es bisher nicht nötig, die Produkte in teuren Kampagnen zu bewerben, was zu geringen Marketingkosten geführt hat.

Schwächen

Allgemein ist die Autoindustrie zyklisch und konjunkturabhängig. Das wird früher oder später auch Tesla zu spüren bekommen und der Autoabsatz wird mit der Konjunktur schwanken. Tesla ist von Ressourcen und Rohstoffen wie Kobalt und Lithium abhängig. Ausserdem ist die Kapazitätsausweitung bei Tesla davon abhängig, weitere Fabriken in kurzer Zeit erstellen und in Betrieb nehmen zu können. Tesla hat keine exklusiven Produkte, die Konkurrenz aus der klassischen Autoindustrie hat die Möglichkeit und die Kapazitäten gleichwertige Elektroautos auf den Markt zu bringen. Tesla hat gegenüber anderen Autoherstellern ein kleines Händlernetz und auch der Modellpflege wurde bisher wenig Beachtung geschenkt. Sobald die Konkurrenz die Schwächen ausnutzen kann, wird Tesla höhere Marketingkosten aufwenden müssen, um die Produkte zu bewerben. Dies wiederum wird auf die Margen drücken.

Die grösste Schwäche von Tesla ist die Abhängigkeit von CEO Elon Musk. Musk polarisiert wie kaum ein anderer Manager in der Unternehmerwelt. Das ganze Unternehmen und das Management sind komplett auf ihn zugeschnitten und unter seiner Kontrolle.

Chancen

Bei Tesla stehen alle Anzeichen auf starkes Wachstum. Dank den guten fundamentalen Bilanzdaten spricht nichts dagegen. Die Nachfrage nach den Autos von Tesla ist grösser als die aktuelle Produktionskapazität. Auch das Solar- und Batteriespeicher-Geschäft bietet hohe Wachstumsmöglichkeiten. Die Agilität bei Prozessverbesserungen verspricht auch in Zukunft hohe Margen im Produkteverkauf. Wenn Tesla es schafft, den aktuellen Vorsprung gegenüber anderen Autoanbietern im Bereich der Steuerungssoftware zu halten, dann bieten sich grosse Möglichkeiten im Bereich des autonomen Fahrens und von margenstarken Abo-Angeboten.

Risiken

Tesla ist von vielen Zulieferern und Rohstoffen abhängig. Lieferengpässe können die Produkte verteuern und die Margen schmälern. Der aktuelle Chipmangel hat Tesla nicht sehr stark getroffen, weil das Unternehmen, im Gegensatz zu vielen anderen Autoanbietern, in der Corona-Krise Chip-Bestellungen nicht storniert hat. Aber auch in diesem Bereich bestehen Risiken für Tesla.

Die Konkurrenz wird weiter und immer schneller aufholen und in absehbarer Zeit vergleichbare Modelle zur Verfügung stellen. Auch neue Anbieter wie Apple werden in den Automarkt einsteigen und sich ein Stück vom Kuchen abschneiden.

Wie bei allen Autoanbietern besteht die Gefahr von Produkteflops oder Imageverlust durch mangelhafte Qualität der Autos. In Zukunft kommen Risiken wie Software-Hacks oder vom Autopiloten verursachte Unfälle hinzu.

Grösstes Risiko für Tesla ist der CEO Elon Musk. Er übt auf das Unternehmen und auch sich selbst einen sehr hohen Druck aus. Sollte er aufgrund des selbst auferlegten Drucks ausfallen, hätte das fatale Folgen für das Unternehmen und für den Aktienkurs. Auch sein unberechenbares Verhalten gegenüber Behörden wie zum Beispiel der amerikanischen Börsenaufsicht SEC erhöht das Risiko weiterer Sanktionen oder Klagen gegen Tesla. Als CEO ist er für die Aussenkommunikation des Unternehmens zuständig. Auf seine Ankündigungen und Aussagen ist nur wenig Verlass. Von ihm angekündigte Produktionsziele oder Termine für neue Produkte verschieben sich nahezu immer. Investoren nutzt er immer wieder als Spielball für seine Zwecke, wenn er Kommentare über den Aktienkurs von Tesla äussert oder den Kurs von dubiosen Crypto-Währungen beeinflusst.

Fazit

Tesla ist ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen mit herausragenden Zukunftsaussichten. In den Aktienpreisen der letzten Monate ist die Weltherrschaft von Tesla eingepreist. Das wird auch ein Elon Musk nicht schaffen. Damit ein Investment für uns in Frage kommt, müsste der Preis um weitere 42 % zurückkommen.

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Quellen

Alle verwendeten Daten für die Fundamentalanalyse stammen von Tesla und können in den Geschäftsberichten auf der Investor Relations Website von Tesla eingesehen werden.

Offenlegung

Der Autor hält keine Aktien von Tesla.

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